Der Wind weht - Wohlstand im Wandel

Veröffentlicht am 15. November 2025 um 09:00

Wenn der Wind sich dreht

Es ist stürmisch. Die letzten Blätter lösen sich von den Bäumen, als wollten auch sie ihre Last dem Wind übergeben. Auch in mir weht es. Es ist nicht nur der späte Herbst – Zweifel, Fragen und eine Ahnung von Wandel bewegen mich.

Vertrauen in Bewegung

Ich lebe in einem Land, das mir erlaubt zu danken – und zu zweifeln. Ein gesegnetes Land voller Freiheit, Tiefe und Widerspruch. Ich liebe es, hier zu leben und genieße das Reisen: mit dem Zug vom Norden in den Süden und wieder zurück. Ob ich pünktlich ankomme, ist mir gleich. Ich genieße das Gehaltenwerden, das Vertrauen in Bewegung.

Meine Scholle

Meine Verbundenheit gilt keinem einzelnen Ort, sondern dem ganzen Land, dem atmenden Boden, der mich trägt. Dieses Land hat Jahrhunderte von Kommen und Gehen gesehen. Unsere Ahnen haben hier gelebt, gelitten, gehofft und gebetet. Ich trage ihre Spuren in mir. Hier habe ich sprechen gelernt und Verantwortung übernommen.

Ich sehe die kulturellen Schätze, die alten Bäume, die Sprache, die mich nährt. Und ich sehe auch Kontrolle, Abgabenlast und Angst, die sich ausbreitet wie Nebel über dem Elbpark.
Ich sehe Armut – nicht immer sichtbar, aber spürbar in müden Gesichtern, in leisen Entbehrungen, in der Sorge, nicht genug zu sein. Manchmal zeigt sie sich in stillen Zeichen: im verschobenen Einkauf, im fehlenden Lächeln, weil Zahnarztbesuche zu teuer sind, oder im Griff zum billigsten Brot im Regal. Nicht aus Wahl, sondern aus Notwendigkeit. Es sind diese kleinen, unscheinbaren Details, die von Entbehrung erzählen – und zugleich von der Sehnsucht nach Würde und Heilung. Auch sie gehört zu diesem Land. Auch sie ruft nach Wandel.

Manche wollen fliehen, träumen von Orten mit mehr Leichtigkeit. Ich verstehe sie. Auch ich könnte woanders leben – in Frankreich, der Schweiz oder Kanada. Doch weglaufen ist für mich keine Lösung. Ich vertraue darauf, dass ich hier richtig bin, auch wenn es unbequem ist. Wandel fragt: Was ändert sich? Transformation fragt: Wer wirst du?

Ich schreibe nicht über Politik – nicht, weil sie mir egal ist, sondern weil ich sie nicht beherrsche. Lieber schreibe ich über das, was bleibt, wenn Schlagzeilen vergehen. Über das Pflänzchen, das wächst, auch ohne Abstimmung.

Was wir wählen wirkt

Mein Wohlstand ist ein innerer Raum: still, tragend, offen. Es geht nicht um Besitz, sondern um Bewusstsein. Nicht um Haben, sondern um Sein. Dieser innere Reichtum darf auch im Außen wirken. Vielleicht beginnt Wandel im Kleinen: in der Entscheidung, regional zu kaufen, heimische Betriebe zu unterstützen. Ein Apfel vom Nachbarhof schmeckt nach Vertrauen, nach Nähe, nach der Wahl, das Naheliegende zu ehren.

German Angst und die Wahl

Ich höre das Jammern, spüre die German Angst – oft belächelt, doch ein Spiegel unserer Sehnsucht nach Sicherheit.
Ich wähle etwas anderes:

  • Wandeln statt jammern.
  • Fragen statt fliehen.
  • Lauschen statt urteilen.


Denn ohne Mut zur Veränderung stagnieren wir. Und Stagnation ist Rückschritt – in Natur, Seele und Gesellschaft.

Wie Chris Gardner in Das Streben nach Glück vertraue ich nicht auf das Ferne, sondern auf das, was ich selbst gestalten kann. Der Antrieb entsteht nicht aus Angst, sondern aus Lebendigkeit und Vertrauen.

Vielleicht wurden wir ausgewählt, hier zu sein – nicht zufällig, sondern durch Geschichte, durch unsere Entscheidungen und vielleicht auch durch eine größere Führung. Jeder von uns trägt einen einzigartigen Auftrag, den kein anderer übernehmen kann. Dieses Ausgewählt-Sein ist kein Zwang, sondern eine Einladung: bewusst zu wirken, wo wir stehen. Ich wähle diesen Boden, meine Scholle, der ich vertraue.

Und vielleicht schaut die Welt auf uns

Auf unser Land, das so viel erlebt hat. Unsere Reaktion auf Krisen, unsere Fähigkeit, uns neu zu erfinden, wird von außen beobachtet. Vielleicht sind wir das Herz Europas – nicht weil wir perfekt sind, sondern weil wir gefragt sind zu zeigen, wie Wandel gelingt, wie Vertrauen wächst, wie Innovation aus Stille entsteht.

Ich bin Teil dieser Geschichte, Teil der Widersprüche, Teil der Sehnsucht nach Heilung. Vielleicht sind wir alle gefragt – nicht zu fliehen, sondern zu wandeln. Nicht zu urteilen, sondern zu lauschen. Nicht zu stagnieren, sondern zu wachsen.

Wandel beginnt genau dort, wo wir ihn selbst gestalten

Vielleicht ist jetzt der Moment, gemeinsam zu wachsen. Nicht aus Perfektion, sondern aus Verbundenheit. Nicht aus Angst, sondern aus Vertrauen.

  • Wir dürfen wählen – bewusst, liebevoll, lokal.
  • Wir dürfen fragen – ehrlich, neugierig, offen.
  • Wir dürfen wandeln – Schritt für Schritt, Blatt für Blatt.

Denn Wandel beginnt nicht im Großen, sondern direkt vor der Haustür: im Apfel aus dem Alten Land, im Brot vom lokalen Bäcker, im Gedanken, der sich löst wie ein Blatt im Wind. Vielleicht auch im Entschluss, in deutsche Unternehmen zu investieren – jene, die hier verwurzelt sind, Verantwortung übernehmen und Zukunft gestalten. Wenn man es sich leisten kann, ist das mehr als Spekulation: es ist Fürsorge und Vertrauen. Denn das Ersparte auf einem niedrig verzinsten Sparkonto liegenzulassen, ist keine Lösung – es verliert durch die Inflation an Wert. Stattdessen kann es zu einem Samen werden: für Zukunft, Verantwortung und Wandel.

Vielleicht ist Wandel auch eine Frage des Karmic Management: Was wir anderen geben, kehrt zu uns zurück. Wenn wir Vertrauen säen, ernten wir Vertrauen. Wenn wir heimische Betriebe unterstützen, stärken wir zugleich unsere eigene Zukunft. Jeder kleine Schritt – der Einkauf im Geschäft um die Ecke, der Griff zu regionalen Produkten, ein Lächeln – ist ein Samen, der später Früchte trägt. So entsteht Wohlstand nicht nur durch Haben, sondern durch Teilen.

Und vielleicht ist das der besondere Punkt: Wandel gelingt nicht allein. Er beginnt, wenn wir uns verbinden – im Gespräch mit dem Nachbarn, im Teilen eines Brotes, im Vertrauen, dass wir gemeinsam mehr tragen, als wir je allein könnten. Vielleicht ist genau das unsere Aufgabe: nicht nur zu überleben, sondern einander zu halten, damit Wandel möglich wird.

Ich lade dich ein: Lausche dem Wind. Vertraue dem Boden. Gestalte mit – still, klar und mit offenem Herzen.

Einladung in den Wandel

Wenn der Wind weht
und die Blätter sich lösen,
wenn Fragen aufsteigen
wie Nebel über dem alten Elbpark –
dann ist die Zeit gekommen, zu lauschen.

Vielleicht erinnerst du Dich:
an den Boden, der Dich trägt,
an die Hände, die ihn bestellen,
an das Pflänzchen, das wächst,
auch wenn niemand darüber abstimmt.

Und vielleicht spürst Du:
den inneren Reichtum –
wie einen duftenden Tee,
wie ein Gedicht, das nachhallt,
wie ein Gedanke,
der sich löst wie ein Blatt im Wind.

Ehre das Naheliegende.
Würdige die Spuren der Ahnen,
die sich in Mauern, Gesten und Atem zeigen.

Du bist Teil –
nicht weil alles leicht ist,
sondern weil Du hier
wurzeln darfst
und Wandel Dich ruft, nicht warnt.

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